Unsere Arbeitsfelder Der Wuppertaler Scharpenacken
 

 

Der Wuppertaler Scharpenacken

Viel zu bieten für Mensch und Natur

Weit schweift der Blick vom Scharpenacker Weg über ausgedehnte Weiden und die umliegenden bewaldeten Höhenrücken, in einiger Entfernung sind Schafe als weiße Tupfen in der Landschaft zu erkennen. Neben der schönen Aussicht für die zahlreichen Besucher hat der Scharpenacken auch der Tier- und Pflanzenwelt Einiges zu bieten, denn das Gebiet besteht aus wertvollen Lebensräumen, die man in dieser Zusammenstellung in Wuppertal kein zweites Mal findet. Im Süden des ehemaligen Militärgebietes werden derzeit mehrere Landeseinrichtungen gebaut. Die dafür zu leistenden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen dienen dem Biotop- und Artenschutz sowie der Biotopentwicklung am Schmalenhofer Bach und auf den Scharpenacker Höhen.

Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile

Weitläufige magere Weiden werden auf dem Scharpenacken von strukturreichen Hecken eingerahmt und liegen in direkter Nachbarschaft zu naturnahen Laubwäldern. Mehrere Bachtäler durchziehen die Landschaft und größere und kleinere Tümpel liegen verstreut in Wald und Wiesen. Gerade wegen dieser Verzahnung wertvoller Landschaftsstrukturen sind auf dem Scharpenacken viele Tierarten zu Hause, die in unserer Region durch ihre hohen Ansprüche an ihren Lebensraum selten geworden sind. So benötigt zum Beispiel der Baumpieper nicht nur die mageren Wiesen sondern auch den angrenzenden naturnahen Wald zum leben. Auch Kröten, Frösche und Molche haben hier flache, besonnte Tümpel als Laichgewässer und den ebenso wichtigen Landlebensraum aus Wiesen, Hecken und Waldrändern gleich nebenan.

Durch seine offene Lage am höchsten Punkt Wuppertals ist das Gebiet außerdem ein wichtiger Rastplatz für durchziehende Vogel- und Fledermausarten, wie die Bekassine oder die Rauhautfledermaus.

Natur bewahrt im Militärgebiet

Bis 2002 wurde der Scharpenacken fast siebzig Jahre lang als militärischer Standortübungsplatz genutzt. Während dieser Zeit wurden durch die jahrelange extensive Schafbeweidung nährstoffarme Bodenverhältnisse erhalten und gefördert, wie sie heute nur noch sehr selten zu finden sind. Einige Magerweiden des Scharpenacken sind aufgrund ihrer seltenen Artenzusammensetzung geschützt, ebenso wie Teile der Laubwälder, die durch die eingeschränkte forstliche Nutzung reich an Bäumen verschiedener Altersklassen, an Totholz und Lichtungen sind. Sie sind besonders wertvoll für seltene Vogelarten, wie den Kleinspecht.

Die Biologische Station begleitet die Entwicklungen auf dem Scharpenacken

Im Jahr 2007, nachdem das Gelände des ehemaligen Militärgebietes in den Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen überging, wurde die Biologische Station mit der Bestandserfassung und Darstellung der vorkommenden Tiere, Pflanzen und ihrer Lebensräume beauftragt.

Die Biologische Station ist durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW für die folgenden Jahre mit dem Biotopmonitoring des Scharpenacken betraut worden. Sie wird zum Beispiel die Entwicklung wertvoller Wald- und Grünlandbereiche langfristig beobachten und die extensive Schafbeweidung, ebenso wie die Umsetzung ausgewählter Maßnahmen fachlich betreuen.

Karte Scharpenacken
Der Scharpenacken auf einen Blick
Totholz
Stehendes und liegendes Totholz kennzeichnen die naturnahen Wälder des Gebietes
Schafe
Die ausgedehnten Magerweiden werden von einer Schafherde gepflegt
 Behaarte Ginster
Der seltene Behaarte Ginster galt in Wuppertal lange Zeit als verschollen