Unter Schutz stellen alleine reicht nicht
In den 1980er Jahren waren zahlreiche Landschaftspläne neu aufgestellt und neue Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen worden. Doch im Laufe der Zeit zeigte sich, dass sich der Zustand der Schutzgebiete von alleine nicht verbesserte. Nur die konsequente Umsetzung von Maßnahmen zur Pflege- und Weiterentwicklung konnten eine Verbesserung ermöglichen. Dazu war es jedoch nötig, die Schutzgebiete dauerhaft fachwissenschaftlich zu betreuen, um ihren Zustand zu kontrollieren, Pflege- und Entwicklungskonzepte zu erstellen und ihre Umsetzung zu koordinieren. Auch Bewirtschaftungsverträge mit Forst- und Landwirten mussten eingeworben werden, um eine extensive Nutzung wertvoller Kulturlandschaft zu gewährleisten. Doch wer sollte diese Arbeit leisten?
Das Land kooperiert mit dem ehrenamtlichen Naturschutz – das Netzwerke der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen entsteht
Dieses Problem des Betreuungsdefizites wurde 1990 mit dem vom Umweltministerium veröffentlichten „Naturräumliches Fachkonzept Biologische Stationen NRW“ in Angriff genommen. Das Land NRW wandte sich an den ehrenamtlichen Naturschutz und die Naturschutzpolitik vor Ort und bot eine Förderung an, mit deren Hilfe die fachwissenschaftliche Betreuung der Schutzgebiete über die Entwicklung eines flächendeckenden Netzes Biologischer Stationen gewährleistet werden sollte. In den folgenden Jahren wurden auf dieser Grundlage die Biologischen Stationen aufgebaut.
Gründung der Biologischen Station Mittlere Wupper
1996 diskutierten die Naturschutzverbände auch im Bergischen Städtedreieck von Remscheid, Solingen und Wuppertal das Modell einer Biologischen Station und gründeten am 22.04.1996 den Trägerverein „Biologische Station Solingen e.V.“.
Gründungsmitglieder waren unter anderem
- der Naturschutzbund Deutschland (NABU)
- der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND)
- der Bergische Naturschutzverein (RBN)
- der Arbeitskreis Fledertierschutz Solingen (AKFSG)
Im Oktober 1997 wurde der erste Betreuungsvertrag zwischen der Stadt Solingen und dem Trägerverein abgeschlossen und der Betrieb der Biologischen Station Mittlere Wupper aufgenommen. Drei Jahre später erweiterte sich zum 1. Oktober 2000 der Aufgabenbereich der Biologischen Station Mittlere Wupper auf das gesamte Bergische Städtedreieck. Mit dieser Erweiterung änderte sich auch der Name des Trägervereins in „Biologische Station Mittlere Wupper e.V.“.
Mittlere Wupper – Ein Fluss verbindet
Nicht zuletzt der Name der Biologischen Station „Mittlere Wupper“ macht die naturräumliche Zusammengehörigkeit der drei Bergischen Städte deutlich. Der zentrale Abschnitt der Wupper verbindet mit seiner Flusslandschaft und den vielen kleinen Zuflüssen Remscheid, Solingen und Wuppertal auf natürliche Weise. Heute spielt die Biologische Station Mittlere Wupper mit der gemeinsamen Zuständigkeit für alle drei Städte eine wichtige Rolle in der regionalen Schutzgebietsbetreuung.