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Purzelnde Früchte und Riesenraupen? – Neue Wege der Besucherlenkung

Am letzten Freitag wurden im Brückenpark Müngsten fünf Installationen eröffnet, die der Leichlinger Künstler Berthold Welter geschaffen und im an den Park angrenzenden Naturschutzgebiet zwischen Müngsten und Burg platziert hat.

Mittlerweile trotzen die seltsamen Wesen aus Stein und Eisen, die wie riesige Raupen, überdimensionale Samenkapseln oder Früchte anmuten, nicht nur dem Aprilwetter, sondern auch der Neugier der Besucher, lassen sich bestaunen und anfassen, bleiben aber eine Antwort schuldig, um was es sich dabei nun eigentlich handeln soll. So beginnen sie bereits ihren Zweck zu erfüllen, denn wie beispielsweise am Remscheider Ankunftsort der Schwebefähre wecken sie Neugier, machen den Waldweg attraktiver, locken Besucher zu sich heran und halten sie dadurch davon ab, Trampelpfade durch einen besonders sensiblen Bereiche des Gebietes zu nutzen. Dieser bleibt dann seltenen Tier- und Pflanzenarten vorbehalten, damit zum Beispiel Eisvogel und Schwarzspecht auch in Zukunft möglichst ungestört leben können und uns langfristig erhalten bleiben.

Eines der Objekte auf Solinger Stadtgebiet an der Wegegabelung nahe der Zwergsklippen verwehrt sogar all jenen den Zutritt, die sich nicht zu Fuß fortbewegen und soll so die Fußgänger auf einem ansonsten stark durch Radfahrer frequentierten Weg schützen. Es blockiert bereits den Anfang eines Weges, der im folgenden Verlauf aufgrund einer Treppe nicht für Rad- oder Rollstuhlfahrer passierbar ist. Radfahrer haben dafür die Möglichkeit an der Wegegabelung den linken in die gleiche Richtung führenden und radfahrtauglichen Weg zu nehmen. Die Wirkung aller Objekte wird diesen Sommer durch den Fachbereich Architektur der Bergischen Universität in Wuppertal analysiert und bewertet.

Die Idee zur „künstlerischen Besucherlenkung“ hatte die Biologische Station Mittlere Wupper und setzt sie nun gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, den Städten Remscheid und Solingen, auf Grundlage einen Finanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union um. Sie ist Teil eines umfassenderen Projektes das den großen Wert des FFH-Gebietes „Wupper von Leverkusen bis Solingen“ vermitteln und die Besucherlenkung im Bereich zwischen Müngsten und Burg verbessern soll. Denn während der Brückenpark Müngsten als beliebtes Naherholungsziel der umliegenden Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal rund 350.000 Besucher pro Jahr anzieht, beherbergt das an den Park angrenzende FFH-Gebiet besonders schützenswerte Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten, wie den Hainsimsen-Buchenwald, den Uhu, den Feuersalamander und den Prächtigen Dünnfarn.

Wer die Objekte von Berthold Welter auf einem Frühlingspaziergang bestaunen will, findet sie nahe der Napoleonsbrücke, auf dem Höhenweg zwischen Diederichstempel und Müngstener Brücke, beiderseits der Schwebefähre und auf dem Weg zwischen Brückenpark und Wiesenkotten.