Trockenheiden findet man in der Ohligser Heide insbesondere an sonnenexponierten, höher gelegenen Hangbereichen. Wie der Name bereits sagt, benötigt diese Pflanzengesellschaft mehr Trockenheit als die Feuchtheiden. Auf den nährstoffarmen, bodensauren Sandböden der Trockenheide dominiert dann vor allem die Besenheide das Gesamtbild. Im Spätsommer, zur Zeit der Heideblüte, erstrahlen dann größere Heideflächen in zartem Violett.
In früheren Zeiten waren die Heidegebiete der Ohligser Heide erhebliche großflächiger. Die großflächige Heide entstand als Ersatzgesellschaft bodensaurer Eichenmischwälder durch die intensive Nutzung des Menschen. Abholzung und anschließende Beweidung mit Schafherden, Imkerei und Plaggenhieb waren hierbei die dominierenden Nutzungsformen. Beim Plaggen wurde mit speziellen Hacken der Oberboden mitsamt der Heidevegetation abgeschoben und dann (mangels Stroh) in Viehställe eingestreut. Seltener benutzte man das so gewonnene Material auch als Brennstoff.
Ein langer Schlaf war dem Samen vieler Heidepflanzen beschieden. Nachdem durch Aufforstung- und Entwässerungsmaßnahmen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts der Großteil der Heideflächen in der Ohligser Heide verschwand, schlummerte der Samen heidetypischer Pflanzen wie Besenheide, Glockenheide, Sonnentau und Schnabelried über viele Jahrzehnte im Boden. Durch das Freistellen dieser Flächen und das vorsichtige Abplaggen der die Samenschicht überlagernden Rohhumusschichten konnten in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Heideflächen zu neuem Leben erweckt werden. Schon nach wenigen Jahren kann man die vielen kleinen Sämlinge der Besenheide wachsen sehen. Sie haben ein ganzes Menschenleben darauf gewartet zur blühenden Heide zu werden.
Stachelig und erheblich unauffälliger als der häufige Besenginster ist der seltene Englische Ginster. Im Mai kann man die leuchtend gelben Blüten bereits von weitem erkennen. Doch ist die Blüte vorbei, kann es schon mal passieren, dass der Suchende unmittelbar vor der Pflanze steht und sie doch übersieht, so unscheinbar wirkt sie zwischen dem dichten Geäst der Besenheide. In Heideflächen die längere Zeit mit Schafen beweidet wurden, findet man ihn etwas häufiger, da er wegen seiner Stacheln von Schafen verschmäht wird.
Moorschnucken sind eine alte Haustierrasse und kommen bestens mit dem mageren Futterangebot der Heideflächen zurecht. Da sich bei nachlassender Pflege Heideflächen über mehrere Degenerationsphasen zum Wald zurückentwickeln, findet in der Ohligser Heide und der benachbarten Hildener Heide seit dem Jahr 2002 wieder zweimal pro Jahr die Beweidung mit einer etwa zweihundertköpfigen Wanderschafherde und einigen Ziegen statt. Durch Lenkung der Herde mit Hilfe eines Schäfers und seinen Hütehunden ist ein gezielter Verbiss der Flächen zur Förderung heidetypischer Arten und zur Vermeidung der Verbuschung möglich.
Um zur nächsten Tafel zu gelangen orientieren Sie sich nun bitte an dem Seilhandlauf auf der rechten Seite des Weges. Die Tafel zum Thema Bruchwald befindet sich in knapp 6 Meter Entfernung auf der rechten Wegseite.