Die Sandfläche

Offene Sandflächen finden sich nur an wenigen Stellen der Ohligser Heide, wie beispielsweise im äußersten Westen nahe der Autobahnraststätte. Diese teils mehrere Meter starken Sandschichten entstanden im Laufe der letzten Eiszeit. Bei vorherrschenden Westwinden wurde aus den Schottern der Niederterrasse des Rheins der Sand herausgeweht. Dieser Flugsand wurde dann vor der Hangkante der nächsten Terrassenstufe, der Mittelterrasse abgelagert. Diese nährstoffarmen Sandschichten bilden eine Ursache für die charakteristische Tier- und Pflanzenwelt der Ohligser Heide.

Berg-Sandknöpfchen nennt man eine zarte Pflanze mit seinen blauen Blütenköpfen. Das Berg-Sandknöpfchen wächst bevorzugt auf bodensauren Sandböden. Hier sieht man die filigranen Blüten vom Juli bis in den späten Herbst hinein blau leuchten. Die konkurrenzschwache Art ist auf offene Sandböden angewiesen und wird rasch von wüchsigeren Arten verdrängt. Durch Aufforstung und Verbuschung sind solche Standorte jedoch sehr selten geworden und die meisten der hier wachsenden Pflanzen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Seit Beginn der Renaturierungsmaßnahmen in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts konnte sich jedoch im Westen der Ohligser Heide das Berg-Sandknöpfchen wieder ausbreiten.

Zarter Filz auf Blättern und Stängeln geben dem Zwergfilzkraut seinen Namen. Die Härchen mit ihrer stark lichtreflektierenden Wirkung schützen die Pflanze vor zu großem Wasserverlust. Ähnlich den weißbehaarten Kakteen verhindern sie dadurch eine zu große Erwärmung und den damit verbundenen Wasserverlust durch Verdunstung. Dieser Mechanismus macht Sinn, denn auf den durchlässigen Sandböden kann Wasser schon mal knapp werden.

Schnelle Räuber sind die Feld-Sandlaufkäfer. Die mit ihren leuchtend grünen Flügeldecken auffälligen Käfer ernähren sich von Insektenlarven, Spinnen, Milben und anderem Kleingetier. Auf den Heide- und Sandflächen der Ohligser Heide kann man den Feldsandlaufkäfer an warmen Sonnentagen gut beobachten. Kommt man ihm jedoch zu nahe, fliegt er wenige Meter weit in Sicherheit. Die Larve des Sandlaufkäfers baut in sandigem Grund bis zu 50 Zentimeter tiefe Gänge. Am Röhrenausgang lauert die Larve dann Insekten und Spinnen auf. Die erlegte Beute schleppt die Larve schließlich auf den Röhrengrund und saugt sie aus.

Blauflügelige Ödlandschrecke ist der Name einer Kurzfühlerschrecke, die man seit wenigen Jahren auch auf den offenen Sandflächen der Ohligser Heide antreffen kann. Im Rahmen des Klimawandels und der damit verbundenen Erwärmung sind auch die trockenwarmen Standorte unserer Region für sie attraktiv geworden. Ihr Name ist dabei Programm: Sie liebt trockene und vegetationsarme Flächen und wenn sie auffliegt wird die hellblaue Färbung der Hinterflügel sichtbar. Mit geschlossenen Flügeln ist sie allerdings bestens an den Untergrund angepasst und vor Feinden gut getarnt.

Um zur nächsten Infotafel zu gelangen orientieren Sie sich jetzt bitte wieder am Geländer auf der linken Seite des Weges. Dort steht in etwa 15,5 Meter Entfernung die Infotafel zum Thema Gagelstrauch. Auf der rechten Seite öffnet sich der Weg auf dieser Strecke zu einer größeren Fläche auf welcher Picknick-Bänke zu finden sind. Abgegrenzt zum umgebenden Gelände ist diese Fläche durch den Seil-Handlauf.