Die Feuchtheide

Feuchtheiden findet man in der Ohligser Heide wegen des hoch anstehenden Grundwassers recht häufig. Die durch die intensive Nutzung im 18. und 19. Jahrhundert großflächig in der Ohligser Heide entstandenen Heideflächen waren Lebensraum für zahlreiche heute seltene Tier- und Pflanzenarten. Durch Aufforstung, Verbuschung und künstliche Entwässerung verschwanden diese Heideflächen nahezu. Seit den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts konnten nicht wenige dieser Feuchtheideflächen jedoch durch Renaturierungsmaßnahmen wieder „zum Leben erweckt“ werden. Eine besonders große Heidefläche können Besucher der Ohligser Heide beim Spaziergang vom Wanderparkplatz Engelsberger Hof zum Drei-Insel-Teich bewundern.

Der typische Zwergstrauch der Feuchtheide ist die Glocken-Heide Sie wächst gerne auf sauren, nährstoffarmen Böden und verträgt mehr Feuchtigkeit als die Besenheide. Die Glocken-Heide wird bis zu 50 Zentimeter hoch und besitzt aufrechte, behaarte und dicht beblätterte Zweige. Sie besitzt nadelartig, immergrüne Blätter und ihre Hauptblütezeit ist im Juli und August. Dann erstrahlt die Heide in einem rosa Blütenmehr.

Brüchige Knochen soll das Vieh beim Verzehr der Moorlilie bekommen, die deshalb auch Beinbrech genannt wird. Eine andere Erklärung für diesen eigenartigen Namen bietet die Tatsache, dass das Fehlen von Kalk an diesen Standorten bei Weidetieren aufgrund von Mangelernährung zu brüchigen Knochen führen kann. Das sonst eher unauffällige 10 bis 20 cm hohe Liliengewächs erfreut uns im Juli mit seinen leuchtend gelben Blüten.

Fleischfressende Pflanzen wie der Rundblättrige Sonnentau und der Mittlere Sonnentau sind typisch für die Ohligser Heide. Um den Nährstoffmangel des Bodens auszugleichen, hat der Sonnentau eine besondere Überlebensstrategie entwickelt: Er fängst kleine Insekten als Zusatznahrung. Seine Blätter sind mit leuchtend roten Drüsenhaaren besetzt, an deren Ende je ein Tröpfchen einer stark klebenden Substanz sitzt. Manchem Insekt wird die Landung auf einem Sonnentau zum tödlichen Verhängnis: Es bleibt an dem glitzernden Leimtröpfchen kleben. Die Tentakeln des Sonnentaus krümmen sich dann einwärts und umschlingen die Beine oder Flügel des Tieres. Schließlich rollt sich das gesamte Blatt ein. Durch Absonderung von Verdauungssäften wird das Insekt aufgelöst und anschließend aufgesogen.

Schwanzabwurf ist ein Überlebens-Trick der Waldeidechse. Durch das Abwerfen des Schwanzes können sich Waldeidechsen nach dem Ergreifen vor ihren Fressfeinden schützen. Der Trick funktioniert jedoch nur einmal, denn der Schwanz wächst nicht nach. Waldeidechsen kommen in allen Heideflächen vor, da sie das warme Kleinklima in den Heidekrautbeständen und die zahlreichen Sonn- und Versteckmöglichkeiten lieben. Trotzdem muss der Besucher der Ohligser Heide schon ein guter Beobachter sein, um die gut an den Untergrund angepassten Tiere zu entdecken: Sie sind wieselflink und haben sich schnell mit einem leisen rascheln im Gestrüpp der Heide versteckt.

Musikanten der Wiese sind Heuschrecken häufig in Märchen und Fabeln. Auf den Feuchtheiden der Ohligser Heide kann man dem Zirpen von über einem Dutzend unterschiedlicher Heuschreckenarten im Spätsommer lauschen. Eine besondere Seltenheit ist die kurzflügelige Beisschrecke. Sie besiedelt bevorzugt Pfeifengrasbestände und ist in der Niederrheinischen Bucht vom Aussterben bedroht.

Um zur nächsten Tafel zu gelangen, orientieren Sie sich nun bitte an dem Seilhandlauf, der sich in ca. 90 cm Höhe an der rechten Seite dieser Tafel anschließt. Der Weg führt zunächst gerade aus. Dann macht der Handlauf einen Schwenk nach links. Zwischen dem dritten und vierten Pfosten haben Sie schließlich die Zugangsrampe zum Gelände verlassen und befinden sich auf dem ovalen Rundweg des Geländes. Die Innenseite dieses Ovals ist durchgängig mit einem Geländer eingefasst. Der Handlauf des Geländers ist auf 90 Zentimeter Höhe, in Höhe von 40 cm befindet sich eine Knieleiste Die Außenseite des Weges wird durch den Seilhandlauf in abgegrenzt. Auf der Seite des Seilhandlaufes ist keine Knieleiste zu finden. Der Weg hat Durchgängig eine Breite von mindestens 1,2 Metern, ist an manchen Stellen aber auch breiter. Das Geländer fasst einen Teich und ein Stück Trockenheide ein.

Orientieren Sie sich nun bitte an dem Geländer auf der inneren Seite des Rundweges. Nutzen Sie dieses Geländer als linke Wegabgrenzung, so dass Sie dem Weg entgegen dem Uhrzeigersinn folgen. In etwa 30 Meter erreichen Sie so die nächste Infotafel zum Thema Trockenheide erreichen.