Der Bruchwald

Bruch- und Moorwälder sind die charakteristischen Wälder in den tiefer gelegenen Regionen der Ohligser Heide. Diese Waldtypen haben sich an den ganzjährig hohen Grundwasserstand angepasst und vertragen es auch, über längere Zeit vom Wasser der über die Ufer getretenen Bäche überstaut zu werden. Wer beispielsweise westlich des Drei-Insel-Teiches über die Bohlenbrücke wandert, durchquert einen typischen Erlenbruchwald. Dieser von der Schwarz-Erle dominierte Waldtyp findet sich auch an nährstoffreicheren Standorten.

Der Birkenmoorwald ist in unseren Breiten wesentlich seltener als der Erlenbruchwald. Er ist auf nassen, nährstoffarmen und sauren Torfböden zu finden. In der Ohligser Heide lässt er sich insbesondere in den quellnahen Bereichen des Heidebaches im Osten des Naturschutzgebietes beobachten. Neben den Moorbirken sind besonders die dicken Torfmoospolster auf den nassen Böden für diesen Waldtyp charakteristisch

Torfmoose bilden in nährstoffarmen Mooren oft ganze Polster aus. Dabei wirken die leuchtend grünen bis roten Moospolster wie ein riesiger Schwamm, denn sie können bis zum Zwanzigfachen ihres Gewichtes an Wasser speichern. In Trockenzeiten verdunstet das gespeicherte Wasser und die abgestorbenen Speicherzellen verfärben sich weißlich-grün oder blasbraun. Die Gattung erhielt daher im Volksmund auch den Namen „Bleichmoos“. In der Ohligser Heide findet man 12 unterschiedliche Arten dieser bemerkenswerten Moosgattung.

Der Königsfarn wächst gerne in Bruchwäldern und Waldquellmooren, auf frischen bis feuchten, sauren Sand- und Lehmböden. Er ist eine Reliktpflanze aus dem Karbon, das heißt dieser stattliche Farn existiert bereits seit 345 Millionen Jahren. Die ausgesprochen schöne und stattliche Pflanze, deren Farnstöcke bis 180 Zentimeter groß werden, veranlasste 1753 den Wissenschaftler Carl von Linné der Pflanze den Namen Osmunda zu geben, nach Osmund, dem Beinamen des Donnergottes Thor. Der Königsfarn (Osmunda regalis) steht in NRW auf der Roten Liste in der Kategorie 3 („gefährdet“) und ist daher streng geschützt.

Wie leuchtend kleine Schneebälle sehen im Mai die Bestände des Schmalblättrigen Wollgrases aus. Die weißen Kugeln sind aber nicht die Blüten der Pflanze sondern die Fruchtschöpfe, die sich mit dem Wind über das Moor verteilen. Diese zu den Sauergräsern zählende Pflanze besiedelt gerne Flach- und Zwischenmoore und zeigt dem Wanderer an: Hier sollte man einen großen Bogen schlagen, will man keine nassen Füße bekommen.

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