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Künstlerische Besucherlenkung zwischen Müngsten und Burg wird abgeschlossen

Pilze, Muscheln oder Riesenraupen – fünf Skulpturengruppen des Leichlinger Künstlers Berthold Welter fanden im letzten Jahr ihren Platz im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Wupper von Leverkusen bis Solingen“. Sie erfüllen seitdem rings um den Brückenpark Müngsten eine besondere Aufgabe: Besucher, die geneigt sind, das ökologisch wertvolle Gebiet auf unerlaubten Trampelpfaden zu durchstreifen, sollen durch die phantasievoll gestalteten Objekte auf dem rechten Weg gehalten und somit seltene Tier- und Pflanzenarten, wie der Eisvogel oder der Prächtige Dünnfarn geschützt werden. “Verbotsschilder wollten wir nicht aufstellen. Also haben wir bei dem Projekt Bergisches Habitat Alternativen gesucht, die die Besucher auf dem rechten Wege halten und unaufdringlich für ein angemessenes Verhalten im Wald sorgen“, erklärt Dr. Jan Boomers, Leiter der Biologischen Station Mittlere Wupper, von der die „künstlerische Besucherlenkung“ gemeinsam mit den Städten Remscheid und Solingen geplant und umgesetzt wurde.

Nach Aufstellen der Skulpturen stellte die Biologische Station in der einjährigen Erprobungsphase der Objekte Handlungsempfehlungen zur Ergänzung der Besucherlenkung zusammen, die aus den Beiräten der Städte, über Hinweise aus der Bevölkerung und aus der wissenschaftlichen Projektbegleitung der Bergischen Universität Wuppertal resultieren. Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen fand letzte Woche mit der Umgruppierung einer Objektegruppe nahe der Zwergsklippen auf Solinger Stadtgebiet ihren Abschluss und wurde dort am Freitag, den 29.05.2015 von Dr. Jan Boomers und  Revierförster Markus Schlösser als Mitglied des Projektlenkungsteams vorgestellt. „Ausgerechnet die Biker, die wir ja in erster Linie ausbremsen wollten, hatten sich hier ganz schnell Wege neben dem Objekt gesucht. Für Fußgänger hingegen war der Weg mit der Skulptur in der Mitte beschwerlich. Das ist er nun gar nicht mehr“, erklärte Markus Schlösser. Mountainbiker müssen nun dank der Neuanordnung der Installation deutlich ihr Tempo verringern, was die Benutzung der auf das Objekt folgenden Treppe mit 14 Felsstufen für Fußgänger sicherer macht. Schilder, die auf den barrierefreien Parallelweg nach Müngsten verweisen, sollen noch folgen.

 

Kurzinformation zum Projekt:

Gemeinsam mit den Städten Remscheid und Solingen setzte die Biologische Station im Rahmen des Projektes „Bergisches Habitat“ seit Anfang 2012 eine zeitgemäße und umfassende Handlungsstrategie zur Vermittlung des großen Wertes des Naturschutzgebietes und zur Verbesserung der Besucherlenkung zwischen Müngsten und Burg um. Hierzu gehören neben den Skulpturen von Herrn Welter auch Webcams, die aktuelle Einblicke in das Leben von Eisvogel und Wasseramsel bieten werden ohne diese zu stören, ein Baum- und Walderlebenpfad, der das Erleben der im Gebiet charakteristischen Waldgesellschaften und kulturhistorischen Aspekte ermöglicht, und barrierefreie Angebote zur Naturerfahrung, wie etwa eine Smartphone-App, die blinde und sehbehinderte Menschen als mobiles Leit- und Informationssystem durch den Brückenpark begleitet. Was es im Brückenpark und dem umliegenden Naturschutzgebiet Spannendes zu entdecken gibt, wird die Biologische Station zum Abschluss des Projektes Mitte 2015 in einem Internetauftritt und weiteren Informationsmaterialien, wie beispielsweise einer Wanderkarte, zusammenstellen.

Finanziert wird das Projekt „Bergisches Habitat“ je zur Hälfte aus Landes- und EU-Mitteln im Rahmen des NRW-EU-Ziel 2-Programms.